Die Wüste

Hidan sah sich gezwungen, sie anzusehen, doch wirklich aushalten tat er ihren Blick nicht. Ihre traurigen, großen Kulleräuglein, gerötet von Tränen. Ihre warme Hand an seiner Wange ließ ihn frösteln, er fühlte sich nicht wohl dabei, eben noch mit dem Gedanken gespielt zu haben, sie wirklich umzubringen.
„…ja…“, brachte er schließlich hervor, ganz leise und mit einem schwachen, traurigen Lächeln. „Ja, ich möchte, dass du zurückgehst. Dein Leben ist mir wichtiger, als die Tatsache, dass du in meiner Nähe bist.“
Eine Weile schwieg Hidan, doch dann grinste er und stieß ihr leicht mit der Faust gegen die Schulter.
„Und sorry für eben.“

Ayumi schwieg und ließ ihre Hand sinken. Zwar hatte sie irgendwie mit dieser Entscheidung gerechnet, aber es war hart sie trotzdem noch aus seinem Mund zu hören. "Schon....okay.....m...machs gut...~" Sie seufzte leise, lies den Kopf hängen und holte aus ihrer Tasche dann das andere Paket mit dem Proviant. "Hier~ Dann hast du wenigstens länger was...~ Ich bin ja...bald wieder daheim~", sagte sie und drückte es ihm in die Hand. Dann drehte sie sich schließlich weg und begann loszulaufen.
"Falls wir uns nicht mehr wiedersehen...~ Leb wohl ja?~ Und...Schlag Deidara von mir eins rein ja?~", meinte sie, warf ihm nochmal ein Lächeln zu, ehe sie dann weiterlief.

Hidan vermisste schon bald darauf die Wärme, die ihre Hand an seiner Wange gespendet hatte und nahm nur zögerlich den Proviant entgegen, den er dann sorgsam in den Mantelinnentaschen verstaute. Bevor er auch nur noch den Kopf heben konnte, um Lebewohl zu sagen, da war sie schon losgerannt.
Er blieb kurz wie angewurzelt stehen, bis er die Zähne aufeinander biss und ihr kurz nachrannte, bis er sie eingeholt hatte. Hidan packte sie an der Hand und drehte sie zu sich um.
„Du kannst doch nicht einfach gehen, ohne dass ich mich noch verabschieden konnte!“, sagte der Jashinist vorwurfsvoll und sah sie strafend von oben herab an.
Dann lächelte er.
„Werde glücklich, ja? Für uns beide.“
Er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, strich ihr einmal sanft über den Kopf, bis er sich schließlich umwandte und vorwärts ging. Im Gehen hob er noch einmal die Hand, winkte und schon bald war er außer Sichtweite 8D

[OW: Akatsuki Höhle :3]

Ayumi weinte nur noch mehr, als er ihr den Kuss auf die Stirn drückte, und dann schließlich entgültig gang.
Sie rief ihm nur noch ein 'Geht nicht' hinter her (ja ich meine GEHT nicht XD) ehe sie dann den Kopf wieder hängen lies und sich dann auf den Rückweg nach Suna machte.

[OW Suna x3]

CF: Akatsuki Höhle

Nach ein paar schönen Wandertagen kam Hidan schließlich wieder vor den Toren Sunas an, die Sense lässig geschultert habend. „Nuuun, meine lieben Suna-Ninja. Wer will denn zuerst sterben?“, fragte der Jashinist sich selbst und setzte einen Fuß an die waagerechte Mauer, um dann langsam an ihr hinauf zu gehen.
Über die Zinnen sprang er einfach und da er Glück hatte konnte er auch gleich den ersten, überraschten Wachposten mit einem gezielten Sensenhieb ins Jenseits schicken.
„Ah, Jashin-sama… Sieh mich an, deinen treuen Diener, der dir Opfer schenkt… Auch wenn ich nicht jeden mit einer Zeremonie töten kann, das tut mir natürlich unwahrscheinlich Leid.“
Hidan drehte die Sense mit einem Schwung aus dem Handgelenk, sodass das meiste Blut von den drei Klingen spritzte. Er hob den Kopf und sah eine erschrockene Wache, die erst ein Weilchen brauchte, um zu reagieren, dann aber schon ein Schwert zückte, und auf ihn zu rannte.
Der Akatsuki hob fragend eine Augenbraue, wehrte den ersten Schwertstreich mühelos ab und tat einen Satz zurück, bevor er nachhakte: „Willst du nicht Alarm schlagen? Ich will ja nicht die Stadt vernichten, sondern möglichst viele Leute killen.“ Hidan grinste die Wache tückisch an, die nicht auf seine Aussage ansprang, sondern einfach erneut ausholte.
Er unterlief das Schwert mit der Sense und hackte der Wache ins Bein. Er hatte die größere Reichweite, war kurz zurückgesprungen und stand nun mit ausgestrecktem Arm da, während der Ninja aufschrie und die Klinge fallen ließ, um sich an den Oberschenkel zu fassen.
Dass Hidan Ayumi dieselbe Verletzung zugefügt hatte, das fiel ihm schon gar nicht mehr auf. Er war in einen Blutrausch gefallen und verdammt noch mal, jetzt würden noch ein paar Ninja dran glauben müssen!
Vom Geschrei angelockt kam gleich ein ganzes Bataillon bestehend aus vier Ninja angestürmt. Der erste warf sechs Shuriken, die Hidan fast schon spielerisch mit der Sense abwehrte, als er sie in Richtung des Trupps schleuderte. Wenn sie schon als Paket angerannt kamen, dann nützte werfen immer was. Schließlich war die Fläche breiter, die man treffen konnte!
Tatsächlich kreischte ein Ninja auf, der das Pech gehabt hatte, seine Sense ins Gesicht bekommen zu haben. Drei blutige Spuren fraßen sich über die Visage und der Kerl schrie einfach weiter wie am Spieß, bis einer der anderen Ninja die Güte hatte, ihn mit einem Schlag in den Nacken zum Schweigen zu bringen.
„Ah, danke“, meinte Hidan grinsend und widmete sich einem Dritten, der mit einem Kunai meinte, mehr anrichten zu können. Er wich aus, rannte dafür aber direkt in die Schwertklinge des letzten Ninjas.
Überrumpelt sah der Jashinist auf seinen Bauch hinab, aus dem eine blutig glänzende Klinge heraus ragte.
„Du weißt schon, dass das scheiße wehtut?!“, rief Hidan aufgebrachte, zog am Seil seine Sense zurück und schwang sie hinter sich. Der Ninja war gezwungen, davon zu springen. Dies verschaffte Hidan die Zeit, sich das Schwert aus dem Körper zu ziehen und es dann achtlos von der Mauer zu werfen. „Du spinnst doch, das tut weh!“, knurrte er und wandte sich wütend zu dem Ninja um. Sein Rücken war zwar nun bar jeden Angriffs offen, aber die zwei anderen Ninjas waren zu erschrocken darüber, dass er sich noch – anscheinend völlig schmerzfrei – bewegen konnte, so reagierten sie nicht und Hidan konnte sich, mit den Knöcheln knackend der anderen Wache widmen, die ihn vorhin aufgespießt hatte. „Du leidest jetzt!“, sagte Hidan wie selbstverständlich, schlug ein paar Mal mit der Sense auf den Ninja ein, der zur Verteidigung nur ein Kunai gezogen hatte, bis er schließlich die Abwehr unterlaufen konnte, ihm eine Fleischwunde an der Seite zufügte und ihn dann mit einem saftigen Tritt gegen die Brust an die Brüstung taumeln ließ. Dort kämpfte der Ninja für einen Moment vergeblich um sein Gleichgewicht, bis er schließlich rückwärts und heftig schreiend die Stadtmauer hinabfiel. Dass der Mann dumpf aufkam, hörte Hidan nicht, denn die anderen Beiden hatten sich gefangen, stürzten sich mit Gebrüll auf ihn. Einen konnte der Jashinist noch abwehren, indem er ihm die Sense entgegen hielt. Der Ninja stoppte nämlich unwillkürlich, um sich nicht selbst aufzuspießen. Der andere allerdings hatte die Chance und vergrub sein Kunai in Hidans Schulter. Schlaff hing der linke Arm des Jashinisten hinab – da war eindeutig was kaputt gegangen – und er runzelte die Stirn. „Bist du … DUMM?!“ Wütend wehrte er sich nur noch mit der rechten Hand, in der er seine Sense trug…
[… usw. ]
Als der Abend dämmerte und die Sonne sich dem Horizont näherte, lagen einige Ninja in ihren Blutpfützen, aber dennoch hatte niemand Alarm geschlagen. Völlig außer Atem setzte sich Hidan auf der Brüstung der Stadtmauer ab und besah seine Wunden. Am liebsten würde er sich zurück ziehen und seine Wunden lecken gehen, da ihm schon vor Blutverlust schwindelte, aber er hatte nun mal nun auszubügeln, woran er vorher gescheitert war. Ein paar müssten noch dran glauben, das schwor sich der Jashinist!
Aus seiner Schulter, seinem Bauch, seiner linken Brusthälfte und aus unzähligen Schnitten an Armen und Beinen blutete er - aber er dachte nicht einmal daran aufzugeben. Der Abend war schließlich noch jung!
Unter bestialischen Schmerzen richtete sich Hidan auf, lockerte den Nacken mit ruckartigen Bewegungen des Kopfes in beide Seiten und schulterte die Sense.
„Irgendwo muss es doch noch ein paar von euch geben, nicht wahr? Wo versteckt ihr euch~“, wisperte Hidan und sah sich suchend um.

Ayumi kam gerade von einer Mission zurück und lief richtung Stadttor, wo sie schon die ersten Blutspritzer in der Dunkelheit auf dem Boden sehen konnte. "Was zum....?" Sie betrat Suna und folgte den Blutspritzern, bis hin zur Stadtmauer, wo sie von einem Haufen Suna-Anbu-Leichen umgeben war. Ihre Augen weiteten sich und sie hielt sich die Hand vor den Mund. Was war hier passiert?
Es wäre ja möglich, dass Hidan wieder da wäre, allerdings...wäre sie dann ziemlich enttäuscht von ihm, wenn er aus Frust oder ähnlichem einfach ihr Dorf abschlachtete, wo er doch selbst gesagt hatte, dass sie glücklich werden sollte!
Sie sah sich um und konnte in der Dunkelheit allerdings nicht wirklich was erkennen.
Ihre Stimme versagte, als sie etwas rufen wollte, doch was solls. Sie würde Hilfe holen. Schnell.
Sie machte einen Schritt und....

Hidan hörte Schritte und leise Worte, sofort wandte er sich ruckartig um und suchte die Umgebung nach einer Person ab, die er noch umbringen konnte. Er erkannte einen Schemen in der Dunkelheit – sein Sichtfeld verschwamm kurzzeitig und Schwindel erfasste ihn, sodass er sich kurz an einer Wand abstützte -, schüttelte kurz den Kopf und begann breit zu grinsen. „Sieh mal an! Lord Jashin hat mir Beute geschickt!“
Mit einem beherzten Sprung, in dem Hidan schon ausholte, um mit einem axthiebgleichen Schlag auf sein Opfer los zu gehen, sprang er zurück auf die Wehrmauer, wo er bereits ein Blutbad angerichtet hatte.
Dass es sich um Ayumi handelte, fiel ihm erst im letzten Moment auf. Bestürzt winkelte er den rechten Arm an, sodass die Sense haarscharf an ihrem Körper vorbeiraste und sich in den Boden bohrte.
Mit schreckensweiten Augen und selbst ein Bild des Grauens seiend – sein gesamter Körper war schließlich blutverschmiert, vieles, aber nicht alles, war sein eigenes – starrte Hidan sie an, völlig außer Atem. Blut lief ihm aus dem Mundwinkel, da die plötzliche Bewegung seine inneren, verletzten Organe noch weiter beschädigt hatte – was zwar nicht fatal war, aber immerhin verdammt wehtat.
Er war unfähig etwas zu sagen, sogar dieser grausame Schmerz aus diesen unzähligen Wunden trat in den Hintergrund und ließ einem dumpfen Gefühl Platz.

Ayumi schrie auf, als Hidan die Sense neben ihr im Boden versenkte. "H...HIDAN?!?!?!" Fassungslos starrte sie ihn an, musterte ihn und natürlich entgang ihr nicht dass das Blut an ihm herunterlief. Eigentlich, wenn es nicht diese Umstände wären, würde sie sich dran machen ihn zu verarzten, aber so blieb sie wie angewurzelt stehen. "D....DU?!?! DU HAST DAS HIER ANGERICHTET?!?!?!?!", schrie sie ihn an und zeigte auf die ganzen Leichen. "I....ich hätte nicht damit gerechnet dass du so eiskalt sein kannst! Dass du einfach hier her zurückkommst und hier Amok läufst! Nachdem wir uns so herzzerreissend getrennt haben! Dachte ich, du würdest dich eventuell anders ablenken! Wieso gleich Suna, Hm?!?!?!"
Sie ging schließlich auf ihn zu, gab ihm eine Ohrfeige die sich gewaschen hatte und schrie ihm direkt ins Gesicht.
"BIST DU WIRKLICH SO HERZLOS? Wenn ja! Dann hab ich mich wohl beim Abschied getäuscht, als ich etwas anderes dachte!!!!!!"

Hidan starrte sie, weiterhin atemlos und mit der Bewusstlosigkeit ringend, an. Er konnte nichts darauf erwidern, was sie ihm vorwarf – immerhin hatte sie ja Recht und jegliche Ausflüchte würden sie nur noch wütender machen. Was sollte er auch schon groß sagen? ‚Ja, sorry, dass ich deine Leute abgeschlachtet hab, aber ich hab’s dir ja gesagt‘? Wohl kaum.
Als sie ihn ohrfeigte, ließ er die Sense los, deren Griff sowieso in die Höhe ragte und hielt sich die Wange. Mit der Linken konnte er es schließlich nicht tun, da er den gesamten Arm nicht bewegen konnte.
Hidan sah sie verzweifelt an, unfähig, etwas zu erwidern.

Ayumi sah ihn weiterhin an, blickte kurz zur Sense die zu Boden gefallen ist.
"Warum?!?! Antworte mir gefälligst! Wenigstens DAS bist du mir schuldig!"
Die Mauer war direkt hinter ihm und sie drückte ihn dagegen, schaute zu ihm hoch, da er ja um einiges größer war als sie.
"Wieso!!!!"
Die Tränen stiegen ihr wieder ins Gesicht, wie bei dem Abschied der beiden. Es tat ihr verdammt weh, zu sehen dass sie sich womöglich in ihm getäuscht haben könnte.
"Warum ausgerechnet jetzt....Wieso?~"

Ohne sich groß wehren zu können taumelte er gegen die Wand und sah auf Ayumi herab. Er blinzelte ein paar Mal, um die roten Schlieren vor seinem Blick wegzubekommen, bevor er sie wieder klar vor sich sah. „Warum… jetzt?“, bekam Hidan schließlich hervor. Er wusste nun, was er sagen sollte. „Ich muss den Kack ausbaden, den ich angerichtet habe…“, antwortete er und sah sie an. All die Unsicherheit war verflogen. „Ich habe dich am Leben gelassen, den Brief verloren und hänge bis zum Hals in der Scheiße, weil Sunagakure nun mehr Wachen aufstellen wird, weil das Schreiben an den Kazekagen zurückgekommen ist.“ Er grinste sie freudlos an und reckte trotzig das Kinn in die Höhe. „Deswegen musste ich ein paar Wachen ausschalten. Meine Schuld ist also so gut wie beglichen, meine Fehler ausradiert.“ Beinah wären ihm die Beine weggeknickt, doch er hielt sich tapfer in der Höhe.
„Deswegen“, flüsterte er und seine Augen funkelten immer noch blutrünstig, als wäre er gerade immer noch mitten im Gemetzel, das er selbst angerichtet hatte.

Ayumi zitterte vor Wut. Sie traute ihren Ohren nicht.
"Ich war also nur ein Fehler ja?!", schrie sie ihn an und hielt sich an seinem Nacken fest, zog ihn etwas runter und rammte ihm das Knie in den Magen. Daraufhin schlug sie ihm mit der Faust einmal ins Gesicht.
"Zu schade dass du nicht verrecken kannst, du Arschloch!!!!!!!", brüllte sie und lies ihn dann einfach dort an der Mauer liegen, in seinen Verletzungen. Dann wandte sie sich zum gehen.
"Und ich war dabei, mich in sowas wie dich zu vergucken! Pfff wie töricht von mir!" Hysterisch und völlig aufgelöst, mit wackeligen Beinen trottete sie fast wie in Zeitlupe los.

Als Ayumi ihm das Knie in den Magen rammte, spuckte er Blut aus und wäre beinah auf die Knie gefallen, wäre der Faustschlag nicht nachgeschoben worden. So lehnte er nun gegen die Mauer und rutschte an ihr auf den Boden, eine lange, nasse Blutspur an ihr hinterlassend. Hidan kicherte leise auf, bis er in Lachen ausbrach und sie aus verschleierten Augen ansah.
„Schade, dass ich nicht verrecken kann? Das ist doch gerade das Gute… Ich leide und leide und leide…“, murmelte er vor sich hin, schon gar nicht mehr bei klarem Verstand.
„… und leide noch mehr unter deinen sich entfernenden Schritten…“

Als er so anfing zu lachen, drehte sie sich um und wollte gerade wieder in die Luft gehen, als er anfing zu sprechen.
"Was?!" Ungläubig ging sie wieder auf ihn zu und kniete sich vor ihn hin. Sie legte die Hände an seine Wangen und zwang ihn somit ihrem Blick stand zu halten, nicht mal annährend auszuweichen.
"Wieso leidest du darunter?!" Sie sah ihn verdutzt an.
"Ich bin verwirrt...Ich weiß langsam nicht mehr, was ich von der ganzen SItuation denken soll....Ich wünsche mir, dass es wieder so wird wie vorher...andererseits...ist es ziemlich heftig was du hier veranstaltet hast...Und ich würde dir dafür am liebsten den Kopf abreißen...."
Sie lies die Hände sinken, auf seine Schultern und auch ihr Blick richtete sich auf den Boden. Sie kniete noch immer vor ihm und die Tränchen kullerten ihre Wangen entlang, bis sie schließlich auf den Boden tropften.

Hidan grinste weiterhin, mit dem ganzen Blut an sich haftend fast schon wie ein Todesgott ausschauend, und sah sie an. Er überging ihre erste Frage und schüttelte ein paar Mal den Kopf. „Tu es“, flüsterte er leise und rau, kaum noch dazu fähig, überhaupt Worte zu formulieren. Er wusste zwar, dass er nicht sterben konnte, vor allem nicht, da er seinem Gott Jashin gerade so viele Opfer geschenkt hatte, aber das hieß nicht, dass er nicht unter solch schwerwiegenden Verletzungen litt.
„Tu es!“, wiederholte er. „Reiß ihn ab und vergrab ihn! Zerteil mich in tausend Stücke und vergrab alles in unterschiedlichen Himmelsrichtungen!“
Er klang irre. Viel zu irre. Er konnte auch kaum noch die Augen offen halten, er wollte es auch kaum noch, lieber in die erholsame und schmerzfreie Bewusstlosigkeit gleiten, um diesen Höllenqualen zu entgehen, die nicht nur von den blutenden Wunden herrührten.
„Das… ist die einzige Möglichkeit…“, flüsterte Hidan leise und schließlich belohnte Jashin seinen treuen Diener mit der so lang ersehnten Bewusstlosigkeit. Er sackte einfach zur Seite weg.

Ayumi hielt ihn fest, als er bewusstlos wurde und drohte zur Seite zu kippen. Hier könnte sie ihn nicht liegen lassen, nein, das wäre zu gefährlich für ihn. Wenn die Jo-Nins ihn in diesem Zustand sehen, würden sie ihm nur noch weitere Verletzungen zufügen. Sie war zwar immernoch verdammt verletzt und tierisch wütend auf ihm, und hätte ihn wirklich gerne den Kopf abgeschlagen, dennoch ließ sie es. Aus mehreren Gründen. Der eine wäre wohl, dass sie sonst genau so wäre wie er und keinen Deut besser. Und der andere wäre wohl...dass sie ihn zu sehr ins Herz geschlossen hat.
Sie rappelte sich auf, und hievte sich Hidan mehr oder weniger auf den Rücken. Sie schleppte sich mit viel mühe und Not, da der Jashinist ja nicht gerade wenig wog zu ihrem Haus, was Gott sei Dank von dem Teil der Stadtmauer nur ein Katzensprung entfernt war und brachte ihn dort in ihr Futon. Es war ihr egal ob er alles vollbluten würde, sollte er sich ausruhen. Wahrscheinlich würde sie sich bei der nächsten Gelegenheit dafür in den Arsch beißen ihn gerettet zu haben. Aber gut. Sie war eben ein zu gut mütiger Mensch. Als sie ihn abgelegt hatte, kämpfte sie mit Rückenschmerzen, während sie zurück zum Ort des Geschehens ging und die Sense noch holte. Das Teil wog auch ziemlich viel, dennoch gelang es ihr, seine Waffe ebenfalls in ihr Haus zu schleppen. Draußen kontrollierte sie noch einmal, ob ein paar Blutspuren zu ihrem Haus zu sehen waren, die nötigen bedeckte sie einfach mit etwas Sand, so dass man sie kaum bis gar nicht mehr erkennen konnte. Anschließend lies sie sich neben Hidan nieder und wartete darauf, dass er aufwachen würde.
In der Zeit hatte sie ihm einen Waschlappen auf die Stirn gelegt, wie man es nun mal so machte, und das Blut etwas abgewischt.

[go to Ayumis Haus]

Und da kam Ayumi von einer Mission die ihr der Kazekage aufgetragen hatte wieder.
Ausnahmsweise hatte sie einen Partner, der sie ständig angegraben hatte.
Wie nervig!
Und dass er nicht einmal verstand, dass sie kein Interesse hatte, war noch nerviger.
Egal, sie würde einfach so schnell es ging die Mission hinter sich bringen.
Und dann wie jeden Tag nach Hause gehen, und warten, bis Hidan auftaucht.
Doch auf einmal packte er sie am Handgelenk und riss sie aus ihren Gedanken.
"Tetsuya...Lass...mich los!"
Er zog sie zu sich und sie legte die Hände an seine Brust uim ihn wegzudrücken, was ihr nicht gelang.
Tetsu drückte ihr, ohne etwas zu sagen einen Kuss auf.
Man konnte deutlich sehen das sie das nicht wollte, aber dennoch, keiner würde ihr gerade helfen.
Und so weit ist er noch nie gegangen.
Als er den Kuss kurz löste, schrie sie laut, doch nicht lange, denn dann drückte er erneut seine Lippen auf ihre.
Ayumi stiegen fast die Tränen in die Augen, wenn sie daran dachte, dass sie eignetlich nur ihm gehören wollte und ...
dass Tetsu sie einfach so gegen ihren Willen küsste, obwohl sie sich geschworen hatte, dass nur Hidan ihre Lippen berühren dürfte.

[cf: Tsuchi no Kuni – Bewaldete Gegend]

Hidans Schritte wurden beschwingter, je näher er Sunagakure kam. Er konnte die Mauern schon lange sehen und egal, wie durstig er war, er mühte sich weiter ab, anstatt auch nur eine kurze Pause zu machen. Und das, obwohl die Sonne ihm schon seit einigen Stunden auf den Kopf schien. Der Akatsuki wollte sie endlich sehen und jetzt, wo er die Mauern Sunagakures klar und deutlich vor sich sehen konnte, konnte er es gar nicht abwarten. Wie lange, war es her, da er sie gesehen hatte? Ein Monat, zwei? Er hatte nicht mitgezählt, hatte es nicht gewollt. Jetzt fragte er sich unwillkürlich, wie es ihr wohl ergangen war. Und ob Konan ihre Drohung wahr gemacht hatte.
Als der Jashinist nun nach Stunden des ruhelosen Wanders ankam und sich nur kurz, um zu verschnaufen, auf seine Sense stützte, sprang ihm sofort ein grüner Schimmer ins Auge. Es konnte natürlich sein, dass er halluzinierte, aber er war sich beinah sicher, dass es Ayumi war. Also überwand auch die letzte Distanz – nur um festzustellen, dass ein Anderer sie küsste.
Es dauerte nicht einmal eine Sekunde, bis die Wut in ihm überkochte und ihn zum Ausbrechen brachte.
Hidan packte den Kerl am Kragen und löste ihn so gewaltsam von Ayumi – seiner Ayumi! -, um ihm dann von sich zu stoßen und das Sensenblatt an die Kehle zu halten. Bevor er sich allerdings diesem Typen widmete, warf er Ayumi einen zornigen Blick zu. Er wollte es nicht wahr haben, aber es brannten ihm auch ein paar wenige Tränen in den Augen. Die des Zornes überwegten mit 9 zu 1.
„Aha? Soviel ist dir also meine Liebe wert“, schnaubte er wütend, „ich zeige dir, wie viel wert mir deine ist!“
Mit den Worten holte er aus und durchtrennte mit einem einzigen, sauberen Hieb den Hals dieses Kerls. Blut spritzte hervor und schon bald bildete sich eine dicke Blutlache, obwohl das Blut durch den Sand sickerte.

Ayumi freute sich dass Hidan auftauchte, aber auf der anderen Seite versetzte es ihr einen Stich in die Magengegend.
"Wenn ich den Kuss gewollt hätte, meinst du meine Augen wären dann so glasig und ich wäre kurz davor zu heulen?!"
Sie sah zu, wie er dem Typen die Kehle aufschnitt und ihre Augen weiteten sich.
Er war zwar ein Arschloch gewesen, aber den Tod hatte sie ihm nicht gewünscht.
Aber dafür wars jetzt zu spät.
Sie schritt schließlich auf Hidan zu und begann auf ihn einzureden.
"Ich hab die GANZE Zeit an dich gedacht. Jeden Scheiß Abend hab ich da gesessen und einfach nur gewartet und gehofft dich so schnell wie möglich wieder zu sehen....Ich trag deine Kette immer noch! Und das würde ich wohjl nicht tun wenn mir deine Liebe nicht wichtig wäre, oder?!"
Schließlich stiegen der Kleinen die Tränen dann doch komplett in die Augen und sie flossen über ihre Wange.
"Der Idiot hat mich schon die ganze Zeit über angegraben. Ich hab nichts machen können! Egal was ich gesagt hab, er hörte nicht auf! Den Kazekagen hat es nicht interessiert....WAS hätte ich denn tun sollen....?"

Hidan schüttelte den Kopf und starrte sie immer noch grimmig an. Eiskalte Wut umklammerte sein Herz und ließ kein anderes Gefühl zu. Dass er sich eben noch gefreut hatte, sie zu sehen… Das widerte ihn schon fast an!
„Es gibt immer Ausreden, mit denen ihr Weiber euch rausreden könnt. Ihr seid alle gleich“, knurrte er abfällig und tat einen Schritt zurück, synchron zu ihrem Schritt vorwärts.
„Komm nicht näher“, fauchte Hidan, wenn auch schon deutlich leiser. „Ich habe gesagt, du sollst stehen bleiben!“
Er hob die Hände an den Kopf und presste sich die Ohren zu. Das dumpfe Aufprallen seiner Sense im Sand hörte er dennoch. „Was hast du mir nur angetan“, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

Ayumi ging trotz seinem 'Wunsch' weiter auf ihn zu und als sie bei ihm ankam, nahm sie seine Hände von den Ohren und hielt sie fest.
"Sieh mich an!"
"Ich würde dich nie anlügen! Denk logisch! Wenn du mir egal wärst oder ich auf einmal kein Interesse hätte, hätte ich doch dem Kazekagen gesagt wo ihr euch befindet, hätte DICH verraten, ich wäre schuld gewesen, wenn dir was passiert wäre!"
"Außerdem! Du hast doch gsehen wie ich mich gewehrt habe oder?!"
Sie hätte Tetsu am liebsten belebt und nochmal eigenhändig abgemurkst!
Eben war sie noch etwas geschockt davon, aber...dass sie sich jetzt so mit Hidan zoffen musste...das hat dem Fass den Boden ausgeschlagen.
Sie legte eine Hand an seine Wange.
"Ich hätte deine Kette nicht mehr an, wenn du mir egal wärst!!!! Aber sie bedeutet mir verdammt viel, genau wie du!"
"Du musst mir nicht glauben, das bleibt dir überlassen, ich will die Person die ich liebe nicht zu irgendwas zwingen! Ich kann dir nur versuchen zu verklickern wie es war..."

Hidan ließ zu, dass sie seine Hände nahm und starrte sie, auf den Befehl hin, an, mit unverhohlenem, flackernden Zorn, den er nur mit Mühe beherrschen konnte. Er konnte, nein er wollte einfach nichts einsehen! Ayumi hatte ihn einfach zu sehr verletzt, als dass er das nun schon verzeihen konnte. Also stellte er auf Durchzug und beschränkte sich darauf, sie reden zu lassen.
„Du willst wissen, was ich gesehen habe?“, fragte er leise, mit bebender Stimme, „Ich habe einen Verrat gesehen, das ist alles.“ Er begann zu zittern und stellte sich unwillkürlich wirklich die Frage, was dieses Mädchen aus ihm gemacht hatte.
Als er ihre Hand an seiner Wange spürte, schloss er die Augen und versuchte nun wirklich, ihren Worten Glauben zu schenken, allein durch diese Berührung. Seine Liebe war einfach zu stark, als dass er nicht auf ihre warmen, zarten Finger reagieren konnte. Aber sagen tat er nichts.

Ayumi lächelte sanft, als er die Augen schloss.
"Ich hab mir eigentlich geschworen gehabt, dass mich nie jemand anderes küsst, als du! Und dann kam dieser Bastard und hat es einfach getan! Ich wollte es nicht! Wirkich nicht!"
Sie legte die andere Hand an seine andere Wange und stellte sich schließlich auf die Zehenspitzen und hauchte ihm nur einen leichten Kuss auf.
Ayu wollte ihn nicht direkt überrumpeln und abknutschen, wäre etwas...scheiße gewesen für ihn.
Außerdem würde sie so vielleicht seine Wut oder Enttäuchung anfächern, man weiß ja nie.
"Ich liebe dich! Und das musst...beziehungsweise solltest du mir glauben."
Sie nahm die Hände weg, stellte sich normal hin und wartete ab.
Kurz wanderte der Blick zu Tetsu, dann zurück zu Hidan.
Hoffentlich wüde niemand ehen was er hier angerichtet hatte...

Hidan lauschte aufmerksam ihren Worten und gerade, als er sich durchrang, die Augen wieder zu öffnen, um sie anzusehen, hauchte Ayumi ihm einen zarten Engelskuss auf die Lippen. Die Hitze, der Schock, die Energieverschwendung durch die Wut und nun das brachten ihn dazu, für kurze Zeit das Bewusstsein zu verlieren und sich, vielleicht drei, vier Herzschläge später, auf dem Boden wieder zu finden.
Ein Blick auf die rechte Seite, verriet, dass neben ihm der Bastard lag, den er eben gerade abgemurkst hatte. Verwirrt richtete sich der Jashinist auf und starrte einen Moment auf seine Knie. Dann zog er den Ärmel des linken Arms zurück und Metall blinkte kurz in der Sonne auf.
„Ich habe es auch noch“, murmelte er, immer noch ziemlich weggetreten.

Ayumi kniete neben ihm und strich ihm über die Stirn.
Als er dann das Armband in die Sonne hielt lächelte sie ihn an.
"Wenn nicht, wär ich dir auch ziemlich böse gewesen~"
Sie nahm seine Hand, damit er sie wieder sinken ließ und dann strich sie sanft über seine Hand.
"Ich liebe dich, und nichts und niemand kann das ändern, okay?"
Wenigstens wurde es langsam Abend und die Sonne versank langsam.
So war es wenigstens nicht mehr so brühend heiß.
"Alles in Ordnung mit dir?..."